Felgen beschichten

Kunststoffbeschichten - aber richtig

Felgen und andere Fahrzeugteile mit Kunststoff zu beschichten ist schon eine feine Sache. Man bringt die Teile in einen Strahlbetrieb oder gleich in den Betrieb der die Teile beschichtet (falls dort auch eine Strahlkabine o.ä. ist) und kann die Teile nachher fertig beschichtet abholen.

Ein ganz klarer Vorteil ist die viel bessere Mechanische Belastbarkeit, sei es nun durch Steinschlag und der allgemeinen Verschmutzung. Je nachdem welche Schichtstärke auf der Felge drauf ist.

Aber ganz so einfach wie es sich anhört ist es nicht - hier am Beispiel eines Felgensatzes "ganz simpel" erklärt:

Zu allererst müssen die Felgen ganz frei von Lack, Schmutz, Fett u. dergleichen sein. Deshalb strahlen lassen. Dadurch wird die Oberfläche etwas aufgerauht, was der späteren Kunststoffschicht eine bessere Haftung gibt.

Sind die Felgen gestrahlt worden, kommt der Gang in die Beschichtungsanlage: Dort werden die Felgen dann "gepulvert" mit elektrostatischer Hilfe (+ und - Minus) Das ganze ist eine saubere Sache - einen kleinen Haken hat die Sache aber: Und zwar: Die Felge besteht aus 2 Teilen; einmal dem Teil der den Reifen hält und einem Teil mit dem das Rad bzw. die Felge am Auto befestigt wird.

Dort wo beide Teile zusammentreffen, stösst sich aber das Pulver; das auf die Felgen draufgepulvert wird; durch die elektrostatische Aufladung ab - was dazu führt, dass man dort nur ein schlechter Auftrag der Beschichtung vorfindet. Der Spalt ist nicht geschlossen - hier wird Wasser und Schmutz eindringen und nun wieder für erneute Korrosion sorgen. Also sollte der Spalt verschlossen werden - am besten mit flüssiger Farbe.

Wie das am einfachsten geht:

Man benötigt dazu:

- etwas von der Farbe mit der die Felge beschichtet worden ist
(am besten mit bekannten RAL-Farben beschichten lassen oder Klarlack verwenden)
- eine Spritze mit Nadel aus der Apotheke
- etwas Verdünnung
- einen Lappen der nicht fusselt

und dann nur noch eines:

EINE RUHIGE HAND !

Die Felgen auf eine ebene Unterlage legen - vorhandene Farbe etwas dünnflüssiger machen, aber nur soweit, dass sich die Farbe dann sich in die Spritze "aufziehen" lässt. Die Nadel dann in den Spalt legen (dort wo noch Farbe hin muss - also ins "Felgenbett") und dann ganz vorsichtig die Farbe wieder rausdrücken. Nun kann die Farbe in den Spalt reinlaufen und so die "schwachbeschichtete" Stelle versiegeln. Unter Umständen muss der Vorgang nochmal durchgeführt werden - da entweder die Farbe auf der anderen Seite etwas durchläuft oder sich Luftblasen bilden.

Die Beschichtete Felge:

Deutlich sichtbar:
Hier in den Spalt muss noch Farbe rein

Das Hilfsmittel dazu:
Eine Einwegspritze

Und so sieht das Ergebnis dann aus:

Auf diese Weise hab ich schon einige Felgen an meinen Oldies "versiegelt".
und konnte auch nach mehreren Jahren keine Korrosion an der versiegelten
Stelle vorfinden.

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